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Geschichte
Die geschichtliche Zusammenfassung sowie die chronistischen Artikel wurden zum größten Teil aus der "Bayrischzeller Chronik" von Lehrer Michael Meindl entnommen.
5. Jahrhundert
Name Hellingersweng, nach dem Geschichtsschreiber v. Koch-Sternfeld vermutlich eine alemannische Kolonie; Hellingersweng - Weng (Weide, Besitz) des Hellinger (altgermanischer Name).
ca. 700
entstanden die (Orte) Siedlungen Geitau (Gytowa), Kittenrain (Chitinrainishova, jetzt Kloo), Klarer (Glarcher-Gelarchet); von Geitau aus besiedelte sich Riedlern (durch Rodungen), ebenso nach 800 Hochkreut (aus einer Niederalm).
Zwischen 784 und 810
(wohl 804) schenkte ein "Anno von Zell" einen Teil seines ererbten Waldes zu Zell der Kirche St. Maria in Freising (Meichelbeck I 99); ebenso ein "Wolfer de Zella" genannt (2 Einsiedler?). Nach Koch-Sternfeld 804 in Hellingersweng eine Zelle, die später wieder verlassen wurde und verfiel. Bayrischzell noch Hellingersweng genannt.
1045
Die alte Siedlung Hellingersweng scheint wegen der vielen Bergmuren (heute noch feststellbar!) und Überschwemmungen von den Bewohnern verlassen worden zu sein. 1045 nahm Graf Hermann v. Castel-Sulzbach-Habsberg, der Gemahl der Gräfin Haziga (Azzika-Hedwig), der ältesten nachweisbaren Ahnfrau des bayerischen Königshauses, die ganze Gegend zwischen Chitinrain (Kloohof) und Chivirins Urspring (Ursprung in Tirol) in Besitz (Beginn der Wiederbesiedlung).
1076
errichteten 2 Einsiedler Otto und Adalbert ein gemeinsames Eremitorium (Zelle) mit Kirchlein.
1077
Kirchlein eingeweiht von Weihbischof Ellenhard von Pola (in Istrien), einem Oheim der Gräfin Haziga.
1079
Tod des 2. Gemahls der Gräfin Haziga, des Grafen Otto II. von Scheyern. Zur Erinnerung an ihn errichtete Haziga in der Zell ein förmliches Kloster (vermutlich aus Holz gebaut).
1080
Übergabe des Klosters mit allen Rechten und Gütern an das Kloster Hirsau an der Nagold (Schwarzwald). Der dortige Abt Wilhelm II. schickt aus seinem Kloster 12 Benediktinerpriester und 12 Laienbrüder nach der Zell. Zur gleichen Zeit entstanden die ersten Gehöfte in der Nähe des Klösterleins: Zellerbauer, Peterbauer, Stefflbauer und Marxbauer.
1080 - 1605
Seelsorge in der Zell versehen von Benediktinern; ein exponierter Mönch ("Rudigerus de Cella") scheint geblieben zu sein; später Seelsorge versehen von einem exponierten Benediktiner aus Fischbachau.
1085
Verlegung des Kloster nach Fischbachau, weil die Zell "eine wüste Einsamkeit, die Heimat wilder Tiere und ein Drachenlager war" (Bruder Conrad von Scheyern in Mon. boica X 382), siehe Sage vom "Feurigen Tatzelwurm".
1107
Weiterverlegung des Klosters in die Burg Glaneck (Petersberg) und 1119 in das Stammschloß der Schyren- Scheyern.
1104
Tod der Gräfin Haziga, der Gründerin von Zell; soll in Scheyern beigesetzt worden sein. Abbruch des Klösterleins in der Zell, daraus Erbauung des Pfarrhofes und des Lärcherhofes.
1300
Salbuch des Klosters Scheyern nennt Osterhouven (Osterhofen), Hochkreut, Rieder, Steinach (Oberberg), Lehenmühle (Lechner), Thouff (Dorf), Klarermühle, Mumolf (Mainwolf), Prunne (Brunner), Tanner, später Larch, Tanner, Noidach, Utz, Baier, schließlich Entzveldes (Endfeld, Ende des Feldes, heute Streinhof, bereits in der Ortschaft Zell gelegen). Die Besiedlung ging von W nach O.
1590
Eigene Priester in der Zell; die 5 Zellerbauern sind scheierische Grunduntertanen und müssen dorthin auch ihre Abgaben entrichten und den Priester "dotieren" (= unterhalten).
ca. 1606
Erbauung des Priesterhauses durch die Probstei Fischbachau. Abbruch des alten, hölzernen Pfarrhofes und Aufbau mit Steinen. Anerkennung der Klosterkirche in Fischbachau als Haupt- und Pfarrkirche; die Zell also Filiale von Fischbachau.
1616
Bayrischzell genannt "die Zell".
1634/35
starben in der Zell 8 Personen an der Pest (3ojährige Krieg!).
1684
Ein Ludimagister (Schulmeister) Johann Pichler in der Zell genannt.
ab 1700
Bayrischzell genannt Margarethenzell.
1703/04
Die Zell unmittelbares Kriegsgebiet; 2 Zeller Bauern sterben an Verwundungen; in der Sendlinger Bauernschlacht. 1705 fielen 2 weitere Zeller Bauern.
31.8.1704
Beutezug der Tiroler nach Bayrischzell (Spanischer Erbfolgekrieg), ein Langkampfener wird erschlagen.
1718
Erbauung einer kleinen Holzkapelle auf dem Gipfel des Wendelsteins durch Zeller Bauern.
1733
Umbau der Kirche, Erweiterung nach Süden und Norden. Einbau von 2 weiteren Altären (bisher 1 Altar).
1745
Gründliche Plünderung der Zell im Österreichischen Erbfolgekrieg durch Dalmatiner und Tolpatschen (talpas, ungarisch Infanterist, in Österreich die ungarischen und slawischen Soldaten genannt, die kein Deutsch verstanden).
1785
Erbauung der Seelenkapelle.
7.8.1786
Einweihung der erweiterten Pfarrkirche und der Seelenkapelle durch Fürstbischof Ludwig Joseph von Freising.
1796 wohnten auf Hochkreut 4 französische Karmeliter, 1 Augustiner und 1 Weltgeistlicher, die aus Frankreich geflüchtet waren; sie kehrten nach der Revolution wieder in ihr Vaterland zurück.
November 1800 bis Mai 1801
Franzosen in der Zell; schwerste Drangsalierungen der Bevölkerung; 3 Franzosen wurden beim Plündern am Kittenrain von erbitterten Dorfer Bauern erschlagen und verscharrt. Am 3. 12. 1800 fiel der Schütze Johann Sieberer von Thiersee durch die Franzosen und wurde in der Zell begraben. Das Kirchensilber mußte als Kriegskontribution abgeliefert werden.
1803
Errichtung einer Zollstation in Zell (beim "Alten Wirt") .
1809
Gründung einer Gebirgsschützenkompanie.
26.7.1809
400 - 500 Tiroler machen einen Ausfall gegen die Zell, wurden aber bei der rasch aufgeworfenen "Schanz" zurückgetrieben; 1 Zeller wurde verwundet, 1 Tiroler wurde getötet und mehrere schwer verwundet, so daß sie hernach starben.
1810
Errichtung einer Schulstube in der "Hühnerstube" des Curaten.
25.11.1810
Eröffnung der neuerrichteten Schule mit 46 Kindern; Lehrer war der Kurat, der sich freiwillig dazu erbot.
19.11.1811/12
Die Zell eine selbständige Pfarr-Curatie.
1811/12
Die Gemeinde zählt 377 Einwohner.
1825
"Vizinalstraße" (= Gemeindestraße) von Bayrischzell nach Geitau gebaut.
1827
erteilte Erzbischof Lothar Anselm, Freiherr v. Gebsattel, ca. 360 Personen die hl. Firmung.
1832
Bayrischzell die "Innere Zell", Margarethenzell und Bayrischzell genannt; ab jetzt setzt sich der Name Bayrischzell endgültig durch.
1834
Aufbau einer "Lehrerwohnung" (1 Stube) auf die Schulstube; Anstellung eines eigenen Lehrers ("Verweser").
1.12.1834
Beginn der Schule mit einem eigenen Lehrer mit 24 Werk- und 40 Feiertagsschülern.
1839
Die Gemeinde zählt 360 Einwohner in 2 Dörfern, 4 Weilern und 17 Einöden.
5.12.1844
wurden die im ganzen Oberland gefürchteten Räuber, die "Haberl von Mar schalla im Weniwies-Stadel von dem Grenzoberaufseher Pohl und Zeller Burschen gefangengenommen und nach Miesbach eingeliefert. Das ganze Oberland atmete auf.
1845
"Mauthstelle" in Hörhag errichtet.
5./6. Dezember 1846
Letztes Haberfeldtreiben in der Zell mit 100 Treibern.
1855
konsekrierte Kardinal Graf Reisach die Seelenkapelle.
14.7.1858
Besuch des bayerischen Bergsteigerkönigs Max II. in der Zell, Besteigung des Wendelsteins mit dem Ortsvorsteher und einer Menge Burschen und Dirndln; "Königslinde" gepflanzt.
1864
besuchte König Ludwig II. die Zell.
16.7.1865
Einschulung von Geitau nach Bayrischzell.
30.11.1867
Gründung der Musikkapelle durch Lehrer Jakob Fromberger.
1868
Gebirgsschützenkompanie durch neue Wehrverfassung aufgelöst und später nicht mehr errichtet.
1868
Erbauung eines eigenen Schulhauses mit Lehrerwohnung an der Straße nach Schliersee.
12.7.1869
Eustach Hummel, Försterssohn in der Zell, feiert Primiz.
3.1.1869
Schule im neuen Schulhaus (1 Schulsaal) eröffnet.
1871
Eigenes Zollgebäude (Zolleinnahmestelle) neben Lärcherhof errichtet.
1875
Distriktsstraße von Schliersee nach Bayrischzell angelegt.
1876
Erste Restauration der Pfarrkirche, Kosten 9500,43 Mark. 1877: Gründung der ersten freiwilligen Feuerwehr.
1.7.1877
Post-Expedition von Hammer nach Bayrischzell verlegt (imGasthofPost).
10.7.1881
Kaspar Eirainer aus Bayrischzell feiert Primiz.
1882
Das Bayrischzeller-Lied entsteht durch Martin Staudacher.
1883
Gründung des 1. Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins durch Lehrer Vogl und seine Kameraden, Wiedererweckung der alten Gebirgstracht.
15.7.1883
Eröffnung des Wendelsteinhauses.
1885
Die Gemeinde zählt 406 Einwohner (221 männliche, 185 weibliche) in 3 Dörfern, 5 Weilern, 23 Einöden, zusammen 69 Häusern.
1.8.1885
Errichtung einer Telegrafenstation.
1.12.1886
Telefonleitung Bayrischzell-Wendelsteinhaus.
1889
Friedhoferweiterung nach Osten.
1890
Erbauung einer gemeinschaftlichen Wasserleitung (12 000,-) .
5.7.1891
Josef Schneiderbauer, Zolleinnehmerssohn, feiert Primiz.
14.4.1892
Umpfarrung von Geitau in die Zell (früher zur Pfarrei Elbach gehörig) .
1892
Beginn der Wildbachverbauungen.
4.10.1893
Pfarrkuratie wird selbständige Pfarrei.
15.1.1893
Bayrischzell mit Schliersee, Fischbachau, Elbach und München telefonisch verbunden.
1899
Große Überschwemmungen, viele Brücken zerstört, Zerstörung der jüngsten Wildbachverbauungen; viele Häuser in höchster Gefahr; Tiroler leiten Kesselbodenbach auf bayerisches Gebiet, Bayrischzell vollkommen abgeschnitten von Schliersee, Fischbachau und Tirol.
1899 - 1904
Projektierung einer Bahn München-Westerham-Bayrischzell (einer Leizachtalbahn).
Vor 1900
5 bis 10 "Fremde" (Sommerfrischler) in Bayrischze]l.
1901/02
Der erste Schiläufer in Bayrischzell
1904
2. Restauration der Pfarrkirche, Kosten 9000,- Mark.
1904-1908
Sicherung einer Bahn München-Schliersee-Bayrischzell. 1905-1906 etwa 50 bis 100 "Sommerfrischler".
1905/06
Das 1. Schirennen in Bayrischzell
8.7.1906
Andreas Thaler, Hainzlbauerssohn von Geitau, feiert Primiz.
1907
Erbauung eines neuen Schulhauses mit 2 Schulsälen und Gemeindekanzlei südlich des alten Schulhauses; Kosten 28260,- Mark; altes Schulhaus wird Lehrerwohnung.
1910
Bayrischzell hat 717 Einwohner (433 männliche, 284 weibliche) in 108 Häusern.
Mai 1910
Errichtung einer provisorischen Gendarmeriestation. Beginn des Baues der Wendelsteinzahnradbahn.
29.9.1911
Eröffnung der Bahn Schliersee-Bayrischzell.
12.5.1912
Eröffnung der Wendelsteinzahnradbahn.
1912
Das Elektrische Licht kommt nach Bayrischzell.
1913/14
1229 Kurgäste und 4413 Passanten bei 22806 Übernachtungen.
1.2.1913
Die provisorische Gendarmeriestation wird definitiv.
Winter 1914/15
Einquartierung von 4 Kompanien deutsche "Schneeschuhtruppen".
Herbst 1915
Beginn des Ausbaues der Tirolerstraße durch gefangene Russen und Italiener (Barackenlager im Stocker).
1919
Bayrischzell hat 959 Einwohner in 122 Häusern.
1920
Fertigstellung der Tirolerstraße bis zur Bäckeralm.
1920
Friedhoferweiterung nach Süden und Westen, Gesamtkosten 7500,- Mark.
1921/22
2700 Kurgäste bei 70000 Übernachtungen.
9. 9. 1923
Feldmarschall v. Hindenburg besucht Bayrischzell.
28.10.1923
Einweihung des Kriegerdenkmals.
4.6.1924
Pfarrvisitation und Firmung (29 Kinder der Pfarrei) durch Kardinal-Erzbischof v. Faulhaber.
14./15. 2.1925
Starker Föhnsturm 2 Tage und Nächte lang; mehr als 10 Häuser wurden vollständig abgedeckt, kaum ein Haus in Osterhofen war unbeschädigt; ganze Wälder wurden zersplittert; Gesamtschäden 120000,- Mark. Es mußten allein 8 Waggons Dachziegel bestellt werden.
1925
Zollamt an der Grenze bei der Bäckeralm errichtet.
1928
Errichtung eines Schwimmbades.
1934
Erstellung einer Wohnsiedlung in der Nähe der Tirolerstraße mit 4 Doppelhäusern; Einzug: 5.10.1934.
1934
Bayrischzell bekommt eine eigene Kuranlage an der Hauptstraße durch Grundstückstausch mit der Pfarrpfründe.
1934
Bergwacht gegründet, nachdem ab ca. 1920 bereits eine Rettungsstelle des Alpenvereins bestand.
1936
Beginn des Baues der Alpenstraße zum Sudelfeld.
1937
Verkauf des alten Schulhauses (Lehrerwohnung) und Erbauung eines eigenen Lehrerwohnhauses im Kranzer.
1938
Fremdenverkehrsverein löst sich auf, Errichtung eines gemeindlichen Verkehrsamtes.
1938
Alpenstraße fertig bis zum Sudelfeld; Weiterführung der Unterbauarbeiten bis zum Tatzelwurm, dann Unterbrechung der Arbeiten.
1939
Bayrischzell zählt 1087 Einwohner.
1940
Hotel Alpenrose wird ein Lazarett bis 1945.
1941
Die deutsche Luftwaffe errichtet auf dem Wendelstein ein Sonnen-Observatorium und eine Sternwarte.
1942
Gasthof Rote Wand, Geitau, wird Lazarett bis 1945.
1943/44
Einquartierung von Umquartierten aus bombengeschädigten Gebieten Deutschlands.
1.11.1944
Stand obiger Umquartierter in der Gemeinde: 471 männliche, 1024 weibliche= 1495 Umquartierte.
1944
Neue Friedhoferweiterung nach Süden bis zum Anwesen Thaler (650 qm).
1944
Gasthof Wendelstein wird Ausweich-Krankenhaus der Diakonissenanstalt München bis 1948, dann Altersheim der gleichen Anstalt.
1944
Sanatorium Tannerhof wird Ausweich-Entbindungsanstalt der Diakonissenanstalt München bis 1945.
1945
Nach Kriegsende zählt Bayrischzell etwa 3000 Einwohner.
1945
Amerikaner rücken in Bayrischzell ein und beziehen Quartier.
1946
Im März und Oktober treffen ca. 700 Flüchtlinge ein.
29.10.1946
zählt Bayrischzell bei der amtlichen Volkszählung 2493 Einwohner (männliche 1072, weibliche 1421) in 232 Häusern.
1.4.1947
Errichtung einer Zweigschule mit 8 Klassen in Geitau (Gasthof Rote Wand, Veranda.)
1947/48
Bau eines Schwebeliftes in 2 Trassen von Bayrischzell zum Oberen Sudelfeld.
1948
Letzte Friedhoferweiterung nach Westen.
1949
Bau eines Ultra-Kurzwellensenders auf dem Wendelstein.
5.9.1949
Feierliche Einweihung von 2 neuen Glocken durch Prälat Dr. Michael Hartig, München; die 2 großen Glocken mußten während des Krieges 1939/45 eingeschmolzen werden; nun wieder 4 Glocken.
1950
Sanitätskolonne gegründet.
13.7.1950
besucht Bundespräsident Dr. Theodor Heuß Bayrischzell.
1950
Großer gemeindlicher Parkplatz an der Tiroler-Alpenstraße angelegt.
13.9.1950
Volks- und Betriebszählung: 2052 Einwohner (877 männliche, I175 weibliche) in 565 Haushaltungen und 370 Wohnungen, 260 Gebäuden; 193 gewerbliche Betriebe, 72 landwirtschaftliche Betriebe (über 1,5 Tagwerk je Betrieb).
1950
Restauration der kath. Pfarrkirche.
1950/51
16825 Kurgäste mit 118996 Übernachtungen.
1951
Wetterwarte und Wetterdienst auf dem Wendelstein errichtet.
29.4.1951
Einweihung des neuen Rathauses.
1952
Lärcheralm auf dem Sudelfeld wird Lehr- und Versuchsalm des Landwirtschaftsamtes Miesbach, an Zuchtverband verpachtet.
1953
Aufstellung eines Wirtschaftsplanes (General-Baulinienplanes) für Bayrischzell; Erstellung eines Bebauungsmodells.
21.6.1953
70jähriges Stiftungsfest des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins, als Gäste kommen u. a. der bayerische Ministerpräsident Dr. Hoegner, Kultusminister Doktor Schwalber, Regierungspräsident Dr. Mang, der Hamburger Oberbürgermeister Dr. Brauer, Landrat Bauer und stellvertretender Landrat Gasteiger, sowie Prinz und Prinzessin Ludwig v. Bayern.
Juli 1953
Zweigschule Geitau wird aufgelöst und der neuen Schule Bayrischzell wieder angegliedert.
1.10.1953
Schulbeginn im neuen Schulhaus (1952/53) erbaut
22.11.1953
Einweihung des neuen Schulhauses (An- und Umbau des 1907 erbauten Schulhauses) mit 5 Schulsälen und Kindergarten: Baukosten 220000,- DM.
1953
Fertigstellung der Alpenstraße bis zum Tatzelwurm.
1954/55
Kunstmaler Kyriss errichtet in Dorf einen Campingplatz.
1954
Auf dem Wendelstein wird eine Fernsehstation errichtet.
Januar 1954
Furchtbare Schneestürme 3 Tage und Nächte, kein Zugverkehr mehr, Bayrischzell von der Außenwelt völlig abgeschnitten; nach 8 Tagen Tauwetter mit ringsum donnernden Lawinen.
1954
Neue Wohnsiedlung an der Schlierseer-Straße: 2 große Wohnblocks gebaut.
8. - 11.7.1954
Hochwasser nach tage- und nächtelangem Regnen; im Schulhaus (Kindergarten und 1 Schulsaal) und Rathaus 1 Meter Wasser in den unteren Räumen; Alpen- und Tirolerstraße überflutet, 270 Tagwerk Wiesen 6 Tage lang unter Wasser!
19.9.1954
Weihbischof Dr. Neuhäusler weiht das neue St. Leonhardskirchlein bei den Grafenherbergalmen.
1954/55
25 259 Kurgäste mit 183621 Übernachtungen in 915 Zimmern mit 1617 Betten in der Gemeinde; durchschnittliche Aufenthaltsdauer 9 Tage.
1955
Die Gemeinde beginnt einen Sportplatz anzulegen, muß erst das Gelände aufschütten; Aufwendungen bis 1957: 10346 DM; der Sportplatz ist aber noch ein Provisorium.
5.6.1955
Einweihung der neuen evangelischen Heiliggeistkirche.
25.9.1955
Installation des neuen evangelischen Pfarrers (neue Pfarrei Neuhaus-Fischbachau-Bayrischzell) .
10.6.1956
Großangelegte Bergwachtübung des Bayerischen Roten Kreuzes mit Hubschrauber auf dem Sudelfeld und Vogelsang.
21.8.1956
In Bayrischzell noch nie erlebter Sturm von Westen, wie ein Schneesturm auf der Zugspitze; Tag wird zur Nacht, 10 Minuten Rieselkörner, 4-5 cm Riesel auf den Wiesen, Aiplspitze weiß wie im tiefsten Winter, viele Keller verschlammt, sonst aber keine größeren Schäden.
1957
In der neuen Siedlung an der Schlierseerstraße ein neuer Wohnblock gebaut.
1957/58
Das Schwimmbad wird vollkommen umgebaut, bedeutend erweitert und modernisiert; Kosten mit Grunderwerb 235000,- DM.
6.7.1958
200 Studenten aus 28 Nationen der Erde - weiße, gelbe, braune und schwarze - besuchen Bayrischzell und einen Heimatabend im Gasthof Post.
26./27.8.1958
75jähriges Stiftungsfest des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins und Gautrachtenfest; auf allen größeren Berggipfeln der deutschen Alpen brennen Bergfeuer zu Ehren des Wiedererweckers der Gebirgstracht, des Bayrischzeller Lehrers Josef Vogl; riesiger Festzug mit Tausenden von Trachtlern, über 12000 Zuschauer (32 Vereine, 20 Musikkapellen).
31.12.1958
Bayrischzell hat 1823 Einwohner in 347 Häusern; durch Abwanderung von Umquartierten und Heimatvertriebenen verlor Bayrischzell von 1946-1958 670 Einwohner.
1958/59
25558 Kurgäste bei 243000 Übernachtungen. Bettenzahl ca. 1800 = Einwoh-nerzahl! Aber Bayrischzell nimmt die 14fache Zahl von Kurgästen in 1 Jahr auf, als es Einwohner hat.
19.1.1959
Das Münchner Faschingsprinzenpaar 1959 besucht einen Faschingsball im Gasthof Post. Die Eltern der Prinzessin besitzen hier ein Haus.
1959
Kuranlage umgebaut und modernisiert; Kandelaber aufgestellt.
1960
Parkanlage am Bergfeld errichtet.
14.7.1960
Kleingolfanlage eröffnet.
1961
2 Tennisplätze in Betrieb genommen, Kostenaufwand 26 500 DM. Schaffung eines Eisschießplatzes am Seeberg. Errichtung eines Schleppliftes auf dem Tannerfeld - Skiübungshang durch die Schwebeliftgesellschaft. Ankauf eines 910 qm großen, an der Schellenbergalm gelegenen Grundstücks mit einer darauf befindlichen, sehr ergiebigen Quelle als Vorsorge für eventuell einmal erforderliche Zwecke der gemeindlichen Wasserversorgung durch die Gemeinde. Einbau einer neuen größeren Orgel in der katholischen Pfarrkirche.
1951 - 1961
Großzügige Aufnahme der Wildbachverbauungen an Aubach, Wackbach, Fürstengraben, Leitzach in Geitau, Osterhofener Graben und Alpbach mit einem Kostenaufwand von 969800 DM.
1962
Ankauf eines modernen Feuerlösch- bzw. Mannschaftswagens, ausgestattet mit einer Tragkraftspritze, durch die Gemeinde: Preis 14369,- DM. Aufstellung eines Dorfbrunnens in der Hauptstraße und eines weiteren Brunnens vor dem Rathaus. Kinderspielplatz am Seeberg begonnen; Kosten einschließlich Turn- und Spielgeräte rd. 9000,- DM.
Ausbau der Hochdruckwasserleitung am Reitberg durch Legung eines 2. Rohrstranges von 100 mm Durchschnitt mit einem Kostenaufwand von rd. 40000,- DM.
Die Übernachtungszahlen in der Kurgast-Vermietung stiegen auf rd. 273 000. Planung eines Seilbahnprojektes auf den Wendelstein. Glockengeläute der katholischen Pfarrkirche wird elektrifiziert.